Montag, 7. Juli 2008

Pitbull-Gesetz fällt

Es ist sehr zu begrüssen, wenn nun endlich das niederländische Pitbull-Gesetz (Regeling Agressieve Dieren) fällt.

Was JEDER Kynologe voraussagen konnte, ist eingetroffen - das Gesetz hat keinerlei Einfluss auf die Zahl der Beissunfälle. Das hat jetzt eine vom Ministerium eingesetzte Kommission (Rapport van de commissie Van Sluijs) bestätigt. Die Ministerin kündigte daraufhin eine Aufhebung dieses Gesetzes an.

Trotzdem - 1056 Hunde wurden auf Grundlage dieses Gesetzes euthanasiert. Getötet einzig und allein weil sie phänotypisch einem Pitbull ähnlich sehen. Von der Strasse weg beschlagnahmt und - wenn der Halter nicht nachweisen konnte, dass es sich nicht um eine sog. Kampfhund-Rasse handelt - getötet.

1056 Hunde getötet ohne jegliche individuelle "Schuld", lediglich augrund einer vermuteten äusserlichen Rassezugehörigkeit.


Mitten in Europa und nicht vor 70 Jahren.

Kein Zweifel - gegen wirklich aggressive Hunde müssen konsequent Massnahmen ergriffen werden, im Extremfall bis zur Tötung.

Aber warum werden Hunde aggressiv? In den meisten Fällen sind es Menschen, die Hunde erst aggressiv auf Menschen manchen. Menschen, die ihre Hunde als Machtsymbol, als Waffe verstehen und einsetzen. Aber gegen solche Menschen werden in aller Regel keinerlei ernsthafte Massnahmen ergriffen. Gegen die Hunde die Todesstrafe.

Da erinnere ich mich. Ende der 90er Jahre hatte ich mich mit anderen für die Schliessung eines Kampfhunde-Zwingers in der Nähe von Bielefeld eingesetzt. Dieser war in der Halbwelt-Szene dafür bekannt und gepriesen, dass man dort die schärfste Hunde erhalten könne. Hunde aggressiv zu machen, war auch damals schon laut Tierschutzgesetz verboten. Doch die damals zuständige Ministerin Bärbel Höhn von den Grünen dachte nicht daran, hier etwas zu unternehmen.
Kurze Zeit später war sie aber eine der Protagonisten dieser unsäglich Progromstimmung gegen Hunde. Und auch der Halter des Hundes, der 2000 in Hamburg den sechsjährigen Volkan tot biss, war bereits einschlägig vorbestraft, konnte seine beiden American Staffordshire aber weiter halten, auf Bewährung und dann wieder auf Bewährung ...

Link:
http://www.hundepolitik.de/