SSeit Jahren nun schon gehe ich auf die "Internationale + Nationale Zuchtschau Leipzig" des VDH. Nicht, dass ich daran Spass hätte. Nein, so ein Besuch ist jedes mal von einem beklemmenden Gefühl begleitet.
Sicher, es ist schon imposant, was man alles auf solch grossen Hundeausstellungen sieht. In Leipzig sollen es laut Katalog alleine 240 Rassen sein. Man kann Hunde erleben, die man sonst kaum einmal zu Gesicht bekommt. Auch die Vielfalt unserer Hunderassen beeindruckt mich immer wieder neu.
Nicht zuletzt lohnt sich immer ein Gang durch die grosse Halle mit den Anbietern von Futter, Zubehör, Schmuck, Büchern und etlichem Nippeskram rund um den Hund. Ein weiterer Höhepunkt sind die Hundesport-Wettkämpfe und -Vorführungen.
Warum nun das etwas bekemmende Gefühl? Weil es um die Hunde geht, gehen soll. Die einzigen, die keinen Spass an der Zuchtschau haben, sind die Schauobjekte selbst. In der grossen Halle mit den Ringen rauscht es wie in jeder grossen, gut besuchten Messehalle. Hunderte Hunde, hunderte, vielleicht tausende Menschen quetschen sich durch die Hallen, zudem eng, laut, wahrscheinlich für den Hund auch noch eine Geruchsbombe, die er stundenlang zu ertragen sind.
Kein Hund würde sich so etwas freiwillig antun.
Der grosse Hundekenner und -freund Gert Haucke sagte den versammelten VDH-Funktionären anläßlich seiner Festrede zur Europa-Schau in Dortmund: "Was meinen Sie, wie viele Hunde gekommen wären, wenn sie selbst die Entscheidung hätten treffen können? Hunde lieben frische Luft, Massenzusammenkünfte sind ihnen ein Gräuel, weil ihre feinen Sinne dem Anturm von Geräuschen und Gerüchen nicht gewachsen sind. Ihnen sind Trophäen das wert, was sie in Wirklichkeit sind: nichts!"
An anderer Stelle bin ich schon oft auf das Bewertungsunwesen der Richter bei vielen Rassen eingegangen, die Übertypisierung nicht nur zulassen, sondern auch noch belohnen. Richter, die sich einen Dreck um das Wohl und die Gesundheit der Hunde scheren, genauso wie deren Züchter und Zuchtverbände auch.
Leistungsschau der Frisöre
Doch in grossen Teilen könnte man auch fast glauben, man sei auf einer Leistungsschau der Frisöre. Bei nicht wenigen Rassen sieht man eifrig und mit angespannter Miene tupierende, scherende Männlein und Weiblein, um ihren Hund tanzend. Es interessiert nicht im geringsten, ob der Hund das gut findet. Ein paar Impressionen.
Montag, 15. September 2008
Donnerstag, 4. September 2008
Schäferhund: Hüftgelenksdysplasie und Ethics beim DSH
Ich möchte heute einen Aufruf des Mitglieds im Schäferhund Verbandes (SV), des größten Hundevereins der Welt, Jan Demeyere dokumentieren. Jan hatte vor kurzem bereits die riesigen Umsätze aufgedeckt, die manche Zwinger im SV allein durch Decktaxen ihrer Rüden erwirtschaften - längst jenseits von "Liebhaberei". Jan ist auch sher engagiert im Kampf gegen die "Seuche" HD. Er und seine Tochter Lisa verloren ihren Schäferhunde Indiana in jungen Jahren wegen HD.
Hier der Aufruf von Jan Demeyere anläßlich der Bundeszuchtsiegerschau 12.-14.09. in Aachen:
"Der SV kommt unter erheblichem Zeitdruck zu stehen. Nur wenige Tage vor der Bundesiegerzuchtschau 2008 in Aachen müssen Entscheidungen getroffen werden. Schwere Entscheidungen vielleicht, aber dringend notwendige.
Das vorliegende Datenmaterial kann nicht einfach unter dem Tisch gekehrt, oder der Allgemeinheit vorenthalten werden. Auf multimedialem Wege wurde bereits Material verbreitet, dass die einfachen Hundesportler, sprich: „die Basis“, sehr beunruhigt. Was wird der Verein damit machen? Was wird man entscheiden?
Wenn auch nur der leiseste Verdacht auf Manipulation, Einflussnahme oder Bereicherung besteht, muss sofort eingegriffen werden.
Bei der grössten kynologischen Veranstaltung des Jahres und der Welt, wo die Hundesportler ihre Hunde - in Vertrauen auf einen ehrlichen Wettbewerb - zwecks Begutachtung, nach intensivsten, monatelangen Vorbereitungen (wobei sie lange Wege in Kauf nehmen) vorstellen, muss eine 100%-ige Ehrlichkeit und Integrität gewährleistet sein.
Nicht „auch wenn es der BSZS betrifft“, sondern „ganz besonders wenn es der BSZS betrifft“, müssen alle Richter über jeden Zweifel erhaben sein. Da gibt es keine Alternativen, keine Möglichkeiten der Vertuschung. “Wir haben es nicht gewusst!” zählt nicht. Es gilt als gesichert, dass der Präsident des SV über die Vorkommnisse ausführlich informiert ist. Ich habe deshalb um eine Stellungnahme gebeten, diese bleibt aus. Wie alle Stellungnahmen beim SV immer ausbleiben. Man schreibt mir: „Da kann man lange warten!“ Die Hundesportler wollen aber nicht warten.
Anno 2008 kann der Verein mit Stillschweigen nicht mehr durchhalten. In diese multimedialen Welt kann nichts mehr im stillen Kämmerlein gehalten, nichts mehr unter dem Tisch gekehrt werden. Die Öffentlichkeit schaut immer mit und versteht es sich schnell zu informieren.
Eine schnelle Entscheidung zwingt sich auf.
Es kann nicht bis nach der Schau gewartet werden.
„Herr Henke! Tun Sie was!“
Jan Demeyere
8570 Vichte
SV-Mitglied LG16 - 12023106"
Links
Hier der Aufruf von Jan Demeyere anläßlich der Bundeszuchtsiegerschau 12.-14.09. in Aachen:
"Der SV kommt unter erheblichem Zeitdruck zu stehen. Nur wenige Tage vor der Bundesiegerzuchtschau 2008 in Aachen müssen Entscheidungen getroffen werden. Schwere Entscheidungen vielleicht, aber dringend notwendige.
Das vorliegende Datenmaterial kann nicht einfach unter dem Tisch gekehrt, oder der Allgemeinheit vorenthalten werden. Auf multimedialem Wege wurde bereits Material verbreitet, dass die einfachen Hundesportler, sprich: „die Basis“, sehr beunruhigt. Was wird der Verein damit machen? Was wird man entscheiden?
Wenn auch nur der leiseste Verdacht auf Manipulation, Einflussnahme oder Bereicherung besteht, muss sofort eingegriffen werden.
Bei der grössten kynologischen Veranstaltung des Jahres und der Welt, wo die Hundesportler ihre Hunde - in Vertrauen auf einen ehrlichen Wettbewerb - zwecks Begutachtung, nach intensivsten, monatelangen Vorbereitungen (wobei sie lange Wege in Kauf nehmen) vorstellen, muss eine 100%-ige Ehrlichkeit und Integrität gewährleistet sein.
Nicht „auch wenn es der BSZS betrifft“, sondern „ganz besonders wenn es der BSZS betrifft“, müssen alle Richter über jeden Zweifel erhaben sein. Da gibt es keine Alternativen, keine Möglichkeiten der Vertuschung. “Wir haben es nicht gewusst!” zählt nicht. Es gilt als gesichert, dass der Präsident des SV über die Vorkommnisse ausführlich informiert ist. Ich habe deshalb um eine Stellungnahme gebeten, diese bleibt aus. Wie alle Stellungnahmen beim SV immer ausbleiben. Man schreibt mir: „Da kann man lange warten!“ Die Hundesportler wollen aber nicht warten.
Anno 2008 kann der Verein mit Stillschweigen nicht mehr durchhalten. In diese multimedialen Welt kann nichts mehr im stillen Kämmerlein gehalten, nichts mehr unter dem Tisch gekehrt werden. Die Öffentlichkeit schaut immer mit und versteht es sich schnell zu informieren.
Eine schnelle Entscheidung zwingt sich auf.
Es kann nicht bis nach der Schau gewartet werden.
„Herr Henke! Tun Sie was!“
Jan Demeyere
8570 Vichte
SV-Mitglied LG16 - 12023106"
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