Freitag, 11. Mai 2012

Lundehündin "Lenchen" - ein Hundeleben.

Ein besonderer Nachruf von Theo Schnütgen

BBeim Besuch auf den Lofoten bei unseren Verwandten sahen wir einen Lundehund und waren sofort in ihn verliebt. Unser letzter Hund, ein Schipperke, war gestorben und wir suchten wieder einen Lebensgefährten. Unsere norwegischen Verwandten brachten uns in Verbindung zu einer norwegischen Züchterin. So bekamen wir "Lenchen" unsren Lündi.

"Mit so einem schönen Tier müßt Ihr aber züchten, da es so wenige noch davon gibt". Das wollten wir auch und bereiteten alles vor, um kleine Lündis zu bekommen. Alle Untersuchungen waren positiv abgeschlossen und wir freuten uns auf die Zukunft. Doch dann wurde Lenchen krank. Bauchwassersucht sagte man uns. Eine deutsche Tierärztin, die in Schweden praktiziert, informierte uns über die Wahrheit: "Wissen Sie, dass es ein Lundehund-Syndrom gibt, an dem die meisten Tiere dieser Rasse leiden".

Beim Club für nordische Hunde wich man auf Fragen aus. Die dümmste Erklärung kam von einem Norweger, Herrn G., der uns vorwarf, das Tier falsch gefüttert zu haben. Da wir öfters auf die Lofoten fahren, haben wir dort Trockenfisch in großen Mengen mit nach Hause genommen.

Über 80 mal sind wir mit Lenchen, wenn er krank wurde, zu Fachärzten und Kliniken gefahren. So langsam kam die Wahrheit heraus. Es war das Lundehund-Syndrom. Wir haben immer um das Leben des lieben Tieres gebangt. Die norwegische Züchterin stellte daraufhin die Zucht ein. Deutsche und amerikanische Universitäten berichteten nun über diese Krankheit. Doch die Züchter wollten davon nichts hören. Es werden weiter Lundehunde gezüchtet für den Profit und zum Sterben. Doch nun ist die Wahrheit nicht mehr aufzuhalten.

Unser Lenchen ist nun gestorben, und ich werde alles tun, um der Wahrheit eine Bresche zu schlagen und diese grausame Züchterei zu entlarven.

Theo Schnütgen, Talstr. 7, 56814 Greimersburg   10.5.12

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