Mittwoch, 16. September 2009

Tierheime brauchen die Hilfe des Bundes

Von Undine Kurth, tierschutzpolitische Sprecherin von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Bundestag, erhielt ich heute eine Pressemitteilung samt Dokumenten. Es geht um unsere Tierheime. Die Lage in den Tierheimen spitzt sich als eine Folge der Wirtschaftskrise derzeit dramatisch zu. Einerseits brechen große Teile der Einnahmen weg, da die Leute weniger spenden. Andererseits werden wesentlich mehr Tiere, insbesondere Hunde abgegeben. Leute die in Hartz 4 fallen sehen es oft als einzigen Ausweg an, den Hund abzugeben, da die Hundehaltung nicht in den Sätzen berücksichtigt wird. Immerhin eine Abgabe im Tierheim ist besser als ein Aussetzen oder Erschlagen des treuen Begleiters Hund oder dessen zu Tode Folterung wie auf dem Foto aus Bünde.


Hunde, traurige Opfer der Krise

Undine Kurth bat nun das zuständige Bundesministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz, tätig zu werden. Doch Bundesministerin Ilse Aigner lehnt die Idee eines "Runden Tisches Tierheime", an dem Vertreter des Bundes, der Länder und der Kommunen gemeinsam über Lösungen der derzeitigen Notlage der Tierheime beraten sollten, ab. Aigner lehnt finanzielle Hilfen wie überhaupt eine Zuständigkeit ab. Dabei ist ihr Ministerium eindeutig für den Tierschutz in Deutschland zuständig! Ein fader Beigeschmack ob der Ministeriumsworte von wegen "Für das BMELV ist das Wohlergehen der Tiere ein wichtiges Anliegen" entsteht schon angesichts dieser Haltung.

Es ist beschähmend, dass die unschuldigsten Opfer der Krise, die vom Menschen entsorgten Heimtiere, keinerlei Hilfe erhalten, während anderen Ortes unmittelbar Verantwortliche des Desasters mit üppigen Fallschirmen belohnt werden.

Dortmunder Appell und Parteien

Bei dieser Gelegenheit noch ein Wort zur Wahl und den Parteien. Der Dortmunder Appell wie auch mein Blog sind in keiner Weise parteipolitisch gebunden und überparteilich. Als Sprecher des Dortmunder Appells habe ich u.a. auch alle Tierschutzbeauftragten der im Bundestag vertretenen Parteien SPD, CDU, CSU, Linke, FDP und Grüne mit gleichlautenden Schreiben auf den Appell aufmerksam gemacht. Geantwortet haben die Grünen und die FDP. Undine Kurth hat sofort und ohne Vorbehalt ihre Unterstützung zum Dortmunder Appell erklärt. Darüberhinaus hat sie mich eingeladen, an einer Novelle des Tierschutzgesetzes mitzuwirken. Es kam auch bereits die Rückmeldung, dass Forderungen des Dortmunder Appells für eine Wende in der Hundezucht in das Gesetz aufgenommen werden sollen.

Tierschutz für Hunde, kein Thema für die Parteien?

Es ist sehr zu Bedauern, dass die anderen Fraktionen im Bundestag den Tierschutzgedanken bei unseren Hunden bisher nicht aufgenommen haben, aber das kann sich ja noch ändern. Das Engagement von Undine Kurth ist nicht nur deshalb besonders erfreulich und zu begrüßen; auch wenn in ihrer Partei mit Bärbel Höhn die Politikerin ihre politische Heimat hat, die den Hunden in der Geschichte der Bundesrepublik bisher am meisten Schaden zugefügt hat.
 
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