Dienstag, 1. Februar 2011

Das Versagen des etablierten Tierschutzes

Es wird noch immer getagt und beraten in den Amtsstuben des Veterinäramtes Saalekreis, im Ministerium und Landesverwaltungsamt. Für die Hunde am Evaschacht hat sich inzwischen nichts getan.

Die Versteigerung war allerdings ein voller Flopp für den selbsternannten Hundefabrikanten und seinen Auktionator. Nicht ein Stück Hund wurde versteigert.

Erreicht haben das nicht die Behörden, auch nicht die beteiligten Tierärzte, die im Gegenteil willig für alles ihre Stempel hergaben und leider auch nicht der Deutsche Tierschutzbund. Während der Tierschutz Halle Vorort demonstrierte und die Rechte der Tiere anmeldete, legte man sich in Bonn zurück in den Sessel der Tierschutz-Gerechten des Fund-Raisings - Spenden und Erbschaften zu akquirieren, scheint da wohl wichtiger = etablierter "Tierschutz" mitten in Deutschland.

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Ich habe viele Briefe von Hundefreunden gesehen, die sich Hilfe suchend an den DTB wandten. Als Antwort kam immer derselbe Textbaustein: schlimme Sache, aber juristisch ok und daher können wir rein gar nichts tun - blahblah, PUNKT. Brauchen die Hunde, brauchen die Tiere einen solchen "Tierschutz"?

Exakt dieselbe Argumentation des DTB zum Handel mit Hundewelpen bei Zoo Zajac in Duisburg seit Dezember 2010, da ist der Verband Zoologischer Fachbetriebe in seiner Ablehnung klarer und hundefreundlicher (Donnerstag bringe ich hier im Blog ein Interview mit dem Geschäftsführer des ZZF).

Exakt dieselbe Argumentation des DTB auch zur Qualzuchtpraxis in der Hundezucht. Das schauen die berühmten 3 Affen aufmerksamer hin.

Wir haben schon auf den Brief von Karin Burger vom Doggennetz an Uwe Stierand, Zwinger vom Evaschacht, hingewiesen, im Kern eine Anklage an das Versagen des Tierschutzes.

Marita Vandicken hat sich nun mit folgendem Schreiben an den DTB gewandt:

"Sehr geehrte Damen und Herren
der Pressestelle des Deutschen Tierschutzbundes,

seit Wochen sind viele private oder in kleinen Vereinen organisierte Tierschützer in Deutschland aktiv und unermüdlich dabei, den tierschutzwidrig gehaltenen Hunden einer gewerblichen "Vermehrungsanstalt" in Steuden/Saalekreis zu helfen.

Sinn aller Aktionen war und ist es weiterhin

a) dass die Hunde-Auktion (31.01.2011) nicht stattfand und durch öffentliche Proteste möglichst nie wieder Hunde versteigert werden (dürfen),

b) dass diesem Vermehrer endlich nach 17 Jahren die "Hundefabrik" von Behördenseite geschlossen wird, damit die dort bei Eiseskälte und im Dreck einsitzenden Hunde schnellstmöglich befreit und durch Tierschützer in gute Hände vermittelt werden können

c) dass die breite Öffentlichkeit über solche Vermehrungsfabriken in Deutschland aufgeklärt wird, damit dort möglichst keine Welpen mehr gekauft werden, um auf Dauer die "Produktion" unrentabel zu machen.

Ich habe gerade Ihre Internetseite durchsucht ... und in dem Zusammenhang lediglich einen kleinen Beitrag zu "illegalem Welpenhandel" gefunden, der Importe aus dem Ausland und Verkäufe aus dem Kofferraum betrifft - mehr nicht !

WO BITTE BLEIBT DIE UNTERSTÜTZUNG - juristisch und politisch - DES DEUTSCHEN TIERSCHUTZBUNDES, um diese o.g. Ziele gegen unseriöse Hundevermehrer in Deutschland zu erreichen ?!

Wo findet man diesbezüglich Ihre Protest-Aktion und wo findet man die Unterschriftslisten, um politisch etwas zu bewegen, was längst überfällig ist, nämlich u.a. ein Heimtierzuchtgesetz und einen Entwurf dazu ?

Ich weiss, dass Ihr Mitgliedsverein*, der Tierschutz Halle e.V., zur Zeit alles versucht, was in seiner Macht steht. Aber wo bleibt der große Deutsche Tierschutzbund, der mit Sicherheit eine Rechtsabteilung betreibt und dort helfen könnte ?

Wo findet man Ihre Pressemitteilung zum Thema Hundevermehrung in Deutschland ?

Mit freundlichen Grüßen aus Düsseldorf

Marita Vandicken"

*Anmerkung Marita:  Ich mußte mich nach Aufklärung gegenüber dem DTB wie folgt korrigieren. Der "Tierschutz Halle e.V." , der sich vor Ort unermüdlich einsetzt, ist KEIN Mitglied des Deutschen Tierschutzbundes ! Ich ging davon aus, dass es dieser Verein ist, der vom DTB für Hilfe vor Ort gemeint war, denn der DTB behauptet ja, seine Leute seien vor Ort aktiv.
Wo sind sie denn ?