Auf der winzigen Insel Dunnyneil, in der nordirischen Bucht Strangford Lough gelegen, fanden Forscher nun die Reste eines 1.100 Jahre alten Marktplatzes. Mit Russen, Germanen, Galliern und Isländern soll hier über 200 Jahre hinweg internationaler Handel betrieben worden sein. Wein, Pelze, Klingen aber auch Hunde zählten zum Handelsgut. Die Forscher sprechen davon, dass hier bereits im frühen Mittelalter die "berühmten irischen Wolfshunde" gehandelt worden seien.
Ältester archäologischer Nachweis des Hundehandels wie einer rezenten Hunderasse
Der Fund ist der älteste mir bekannte archäologische Nachweis des Hundehandels und wäre zugleich einer der ältesten archäologischen Nachweise einer konkreten heute noch existenten Hunderasse. Bekannt sind zahllose Belege für Hundehandel und konkrete Hunderassen aus der antiken Literatur, wo Rassehunde ebenso als wichtiges Exportgut der Provinz Britanniae dokumentiert sind. Auch gibt uns die Genetik immer mehr Hinweise zur realen Geschichte der Hunde.
Der Fund des Marktplatzes von Dunnyneil belegt, dass die Hunderassen Europas und möglicherweise sogar bis nach Asien (via Russland) bereits seit sehr langer Zeit weitflächig untereinander verbunden sind und mit großer Wahrscheinlichkeit auch so gekreuzt wurden. Es müsste noch genauer hingeschaut werden, wie weit tatsächlich ein Irischer Wolfshund in Dunnyneil nachgewiesen werden kann oder ob es sich beispielsweise um aus Russland importierte Vorfahren der Barsois handeln könnte aus denen erst der Irische Wolfhund hervorging oder vice versa. Ein spannendes Stück Geschichte der Hunde wie unserer selbst.
(Foto Christoph Jung)