Montag, 12. Januar 2015

Quo vadis Dobermann?

Unter diesem Titel hat Ruth Stolzewski ein Video zur Lage beim Dobermann veröffentlicht - knapp zwei Jahre nach ihrem ersten Video zum Dobermann. Auf Petwatch hatten wir mit einer kleinen Serie von vier Artikeln über den DCM-Skandal (dilatative Kardiomyopathie) im Verband für das deutsche Hundewesen (VDH) berichtet. Geändert hat sich leider (noch immer) nichts.

Tierschutzskandal

Der für die Zucht des Dobermanns verantwortliche Mitgliedsverein des VDH verweigert seit nunmehr Jahrzehnten die Realisierung eines Zuchtprogramms zur Zurückdrängung dieser tödlichen, erblich bedingten Herzkrankheit, die mittlerweile mehr als 50% der Zuchtpopulation erfasst hat. Es handelt sich um eine zuchtbedingte Seuche, die wissenschaftlich gut beschrieben und zudem unstrittig ist. Das widerspricht nicht nur diametral den Zuchtrichtlinien des VDH (Papier ist geduldig in der "einzig kontrollierten" Hundezucht), es ist vielmehr ein handfester Tierschutzskandal. Es zeigt, was von der realen Tierschutzsituation in Deutschland zu halten ist, wenn hier keine Institution eingreift und solche systematischen Taten zulasten des Wohls und der Gesundheit der Hunde ohne zivil- und strafrechtliche Konsequenzen bleiben.

Artikelserie bei Petwatch:

Skandal beim Dobermann - nur eine Spitze des Eisbergs

Zucht mit schwersten Erbkrankheiten, Zucht mit Merkmalen, die nur das Urteil "Qualzucht" erlauben, sind leider keineswegs ein Einzelfall mitten in Deutschland. Auf Petwatch wurden bereits zahlreiche Berichte veröffentlicht und - leider - hat sich dort genauso wenig zum Positiven verändert wie oben beschrieben beim Dobermann. Ganz im Gegenteil. So ist es gängige Praxis in der Hundeszene, dass Menschen, die auf Missstände in der Zucht hinweisen, nicht selten auf das Übelste diffamiert und verleumdet, teils sogar mit Gewalt bedroht werden. Positive Ausnahmen, wie etwa beim Leonberger, gibt es nur wenige. Unzählige einschlägige Berichte zu den verschiedensten Hunderassen erreichten und erreichen Petwatch. Die allermeisten Absender wollen - verständlicherweise aber leider - allerdings nicht an die Öffentlichkeit treten. Auch deshalb nochmal meinen Dank an alle Autorinnen und Autoren, die Artikel auf Petwatch veröffentlicht haben.

Der Shitstorm kommt so sicher wie die fehlende Antwort der Zuchtvereine/-verbände zur Sache.

Hier einige Beispiele von auf Petwatch öffentlich gemachten Missständen in der Zucht spezieller Hunderassen:

Ein Beitrag von Christoph Jung



 
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