Am 6.Juni 2009 erschoß ein Jäger einen Wolf, mitten in Deutschland, bei Tucheim im Osten Sachsen-Anhalts.
Mitten in Deutschland geschossener Wolf. Foto Polizei Burg (bei Magdeburg)
Der 48-jährige Waidmann aus Kade tat dies mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in voller Absicht. Vielen selbsternannten Hegern des Wildes ist der wieder zugewanderte Konkurrent Wolf ein Dorn im Auge. Und der jetzt erschossene Wolf erdreistete sich sogar, gerade Nachwuchs groß zu ziehen. Noch mehr Konkurrenz für unsere Sportjäger. Gut, dass sich die offizielle Jägerschaft von diesem Schützen distanziert, aber wird die Erschießung des Wolfes letztlich wirklich geahndet?
Das Gezetere um die paar Wölfe, die auf ehemaligen Truppenübungsplätzen im Osten eine Nische gefunden haben, ist Ausdruck einer bestimmten Sicht auf die Natur. Alles, was nicht in den Diensten des Menschen steht oder ihn gar stört, wird letztlich rücksichtslos an die Seite gedrückt. Die Natur hat sich dem Menschen anzupassen ja zu unterwerfen.
So ist auch der Umgang mit dem Hund in der heutigen Gesellschaft davon geprägt, eben keine Rücksicht auf Hunde zu nehmen. Die Hunde haben sich willenlos den Gepflogenheiten der menschlichen Massenansammlungen unterzuordnen. Sie dürfen nicht mehr bellen, frei laufen und wenn sie einmal die Zähne zeigen, droht Schlimmeres. Der Hund hat dem Menschen über tausende von Jahren wertvolle Dienste geleistet. Aber das zählt heute nicht mehr. Noch nie hatte der Hund einen so schlechten, so wenig geachteten Stand in der Gesellschaft, wie in unserer heutigen, sich so aufgeklärt dünkenden. Es fragt sich aber, wie lange unsere natürliche Umwelt noch bereit ist, sich diesem menschlichen Tun unterzuordnen.