Sonntag, 24. Oktober 2010

Der Labrador: ein gefährliches Tier!

Nein, kein Scherz und ich berichte auch nicht aus Schilda.  
Per Gesetz sollen in Thüringen ALLE Hunde pauschal als "gefährliche Tiere" gelten, die größer 40 cm oder schwerer 20 KG sind.
Das Landeskabinett billigte am 13.10. eine solche Vorlage von Innenminister Prof.Huber (CDU). Nach den Vorstellungen der Politiker in Erfurt sollen alle Labrador, Boxer, Sennenhunde, Schäferhunde, Golden Retriever, Eurasier, Ridgebacks, Deutsch Drahthaar, Bulldogs oder Bassets und andere als gefährliche Tiere eingestuft und entsprechend restriktiv gehandhabt werden (genauer Wortlaut des Gesetzes und weitere Infos im Anhang unten).

Das ist nun der vorläufige Höhepunkt des Politiker-Wahnsinns der Rasselisten und pauschalen Hunde-Verurteilungen, die fachlich bar jeder Grundlage sind. Hier werden Hunderassen als gefährlich diffamiert, von denen die allermeisten in den letzten 50 Jahren keinen einzigen ernsten Beissvorfall gegen Menschen, erst recht keinen tödlichen, vorzuweisen haben. Das Gesetz ist lediglich der politische Beißreflex auf die Untätigkeit und das offenkundige Versagen der Politik in der täglichen Praxis.

Anlass war die Tötung eines kleinen Mädchens durch vier Staffordshire Bullterrier im Mai dieses Jahres. Die 44-jährige Halterin, Tante des Mädchens, hatte dieses zusammen mit deren Großmutter und den vier Hunden unbeaufsichtigt, unangeleint und ungeschützt im Haus alleine gelassen. Die vier Hunde waren nicht angemeldet und deren Herkunft ungeklärt. Staatsanwalt Dirk Germerodt, Mühlhausen, konstatiert ferner: "Die Sozialisation dieser Tiere war nicht ausreichend, sie waren mehr oder weniger sich selbst überlassen."

Vollzugsdefizite

Ähnliche Verhältnisse waren auch in einem Dorf bei Wittenberg vorzufinden, wo ein Rottweiler ebenfalls ein kleines Mädchen zu Tode brachte: prekäres bis kriminelles Millieu, Hunde aus diffuser Herkunft, keine Sozialisation der Hunde, Vernachlässigung der Hunde. Auch in Wittenberg waren die Behörden völlig untätig, selbst eine Anzeige der Nachbarn wegen der Aggressivität des Hundes blieb folgenlos.
Ähnliches ist aus Halle zu berichten, wo der unangeleinte Hund eines mehrfach Vorbestraften, mitten in einem Wohngebiet das Pferd der Kutsche einer Stadtrundfahrt überfiel und biss. Der Halter floh mit dem Hund und konnte erst durch eine Fahndung ausfindig gemacht werden. Die Staatsanwaltschaft verzichtete aber auf ein Verfahren, es sei ja nur eine Ordnungswidrigkeit. Während die Entfernung nach einem kleinen Blechschaden auf dem Parkplatz des Supermarktes selbstverständlich als Fahrerflucht strafrechtlich verfolgt wird, wird geradezu ein Schutzmantel über die einschlägige Klientel mit Hund gelegt.

65 gefährliche Hunde werden illegal gehalten und die Behörden schauen zu

Der Innendezernet der Stadt Halle, Bernd Wiegand, erhebt diese behördliche Duldung illegaler und problematischer Hundehaltung gar zum Prinzip. Laut Gesetz in Sachsen-Anhalt als gefährlich geltende Hunde müssen einen Wesenstest ablegen. Von 135 offiziell in Halle erfassten, seien 65 nicht zum Wesenstest erschienen, trotz wiederholter Ladung und Fristsetzung, räumen die Behörden ein. Aber statt zu handeln, verweist Innendezernent Wiegand auf die vollen Tierheime, "dort gäbe es keinen Platz mehr, schon gar nicht für 65 gefährliche Hunde" und, so räumt er ein, die Dunkelziffer nicht angemeldeter "Kampfhunde" sei groß. Aber was solle er machen, die Erfahrung zeige, dass solche Halter ihre Strafen gewöhnlich eh nicht zahlten (Mitteldeutsche Zeitung, 25.09.2010, Lokalteil Halle). Nebenbei bemerkt: die Stadt Halle hat gerade eine Erhöhung der Hundesteuer um mehr als 10% für 2011 beschlossen.

Aber genau jene Klientel, deren rechtswidrige Hundehaltung der Innendezernet bewusst und öffentlich erklärt duldet, ist genau diejenige, von der die eigentlichen Gefahren mit Hund ausgeht. Solche Leute scheren sich eh nicht um die geltende Rechtslage, sei es Leinenzwang oder die Einstufung ihrer Hunde als "gefährlich". Der seriöse Hundehalter und die breite Masse der Hunde aber werden pauschal in Haftung genommen; denn hier gibt es was zu holen, hier haben die Behörden leichtes Spiel. Die Dame mit ihrem alten Mops, der ihr im Stadtpark unangeleint hinterhertrottet wird von der Stadt gnadenlos zur Kasse gebeten; 65 mit Namen und Adresse bekannte aber illegale Halter als gefährlich geltender Hund werden von genau denselben Behörden ganz offiziell in Ruhe gelassen (weiteres Beispiel aus Mönchengladbach und aus Krefeld).

Regelungsdefizite

Es gibt sicher keinen Mangel an rechtlichen und behördlichen Restriktionen gegen Hunde. Aber es gibt praktisch keine Regelungen, die an die Wurzel des Übels gehen. Zum einen bedarf es Mindeststandards für die Sozialisation und Haltung von Hunden. Mittlerweile gibt es zwar Regelungen für die Halter großer Hunde, die aber offensichtlich nicht umgesetzt werden, gerade da, wo es am nötigsten wäre. Ob aber die Hunde sozialisiert und artgerecht gehalten werden, bleibt außen vor. Zum anderen gibt es keinerlei Mindeststandards für die Zucht. Ein jeder kann zum Beispiel Rottweiler "züchten". Bei den Hinterhofzuchten wird kaum auf das Wesen der Hunde geachtet oder gar auf das Wesen der Welpenkäufer. Wesensprüfungen der Zuchthunde oder fachkundige Sozialisation der Welpen sind in diesen Kreisen ein Fremdwort. Ja es gibt "Zuchten", die in der Szene bekannt sind als solche mit "scharfen Hunden". Ein nicht unerheblicher Teil der Rottweiler-Population wurde so in den letzten zwei Jahrzehnten von ihrem Wesen her kaputt gezüchtet - von den Behörden völlig unbehelligt.

Verhältnismäßigkeit

Weil einige wenige Halter, die in der Regel eh keine einschlägig unbeschriebenen Blätter sind, verantwortungslos mit ihren Hunden umgehen, wird die ganze Hundewelt in Haftung genommen. Unabhängig davon entspricht die reale Gefahr, die von bestimmten Hunden ausgeht, nicht im geringsten dem Aufriss, der in den Medien und durch die Politik gemacht wird. Jeder Hundebiss geht mittlerweile durch die bundesweite Presse.
Ganz nebenbei sah ich dieser Tage in einem TV-Magazin einen Bericht über die Gefahren an den Stränden Mallorcas. An nur dem einen Strand im Bericht hatten in einem Jahr nicht weniger als sieben Urlauber ihr Leben verloren; das seien angeblich normale Zahlen. Gegen Menschen aggressive Hunde sollen nun nicht verniedlicht werden, doch kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass Hunde für die Politik gerne als Bauernopfer für sonstiges Versagen derselben herhalten sollen. Wenn es um die potenziellen Gefahren ginge, müsste man im übrigen auch jedes Rind und jedes Pferd als "gefährliches Tier" einstufen. Und wenn es um die konkrete Verantwortung ginge, müssten die konkret handelnden Halter schlicht in Haftung genommen werden. Doch solche Leute handeln sich oft nur ihre x-te Vorstrafe ein, letztlich ohne Belang und Wirkung.

Anhang

Aus dem Gesetzentwurf der Landesregierung von Thüringen (CDU/SPD):

 § 2
Begriffsbestimmung

(1)    Als gefährliche Tiere im Sinne dieses Gesetzes gelten
1.    Tiere einer wildlebenden Art, die Menschen durch Körperkraft, Gifte oder Verhalten erheblich verletzen können und ihrer Art nach unabhängig von individuellen Eigenschaften allgemein gefährlich sind,
2.    gefährliche Hunde nach Maßgabe des Absatzes 2 sowie
3.    große Hunde nach Maßgabe des Absatzes 3.

(3)    Als große Hunde im Sinne dieses Gesetzes gelten Hunde, die ausgewachsen eine Widerristhöhe von mindestens 40 cm oder ein Gewicht von mindestens 20 kg erreichen (großer Hund). Auf große Hunde findet dieses Gesetz nach Maßgabe der §§ 13 und 16 Anwendung.


Hervorhebungen CJ
Quellen:  Gesetzentwurf als PDF  - Medieninfo der Landesregierung
Foto: Industrieverband Heimtierbedarf (IVH)

Mittwoch, 20. Oktober 2010

Petition gegen Hundehandel

Ich unterstützte die Petition "Verbot des gewerbsmäßigen Handels mit Hundewelpen"

Hier kann man die Petition ganz offiziell beim Deutschen Bundestag unterzeichnen.

(Meiner Meinung nach hätte man das Adjektiv "gewerbsmäßig"  oder "gewinnorientiert" weglassen können, da Handel per Definition immer auf einen Gewinn ausgerichtet ist, aber das ist hier ein untergeordneter Punkt.)

In mehreren Beiträgen habe ich auf die gefährlichen Folgen des Hundehandels und das hiermit verbundene Leid für Welpen wie Muttertiere hingewiesen:

Montag, 11. Oktober 2010

Verantwortung für den Collie

Ein Kommentar von Stephanie Noelle

Sehr geehrter Herr Jung,
ich finde beide inzwischen erschienenen Artikel (im Magazin HundeWelt, CJ) generell begrüßenswert und längst überfällig. Grundsätzlich kann ich Ihre Recherche bezüglich der Erbkrankheiten, von denen der Collie betroffen ist, nur bestätigen. Es gibt allerdings eine Ausnahme: Der Anteil an CEA-betroffenen Hunden ist mit 8% viel zu niedrig beschrieben. Er dürfte nach unseren Schätzungen bei ca. 60% liegen. Wir haben in unserem Club für Amerikanische Collies CfAC e.V. alle vom DOK für klinisch frei befundenen Collies zusätzlich einem Gentest unterzogen und haben dabei festgestellt, dass gut 60% der klinisch freien Hunde tatsächlich NICHT frei sind, sondern betroffen.

Aber unsere Ergebnisse sind nicht der eigentliche Grund, warum ich mich Ihnen gegenüber zu den Artikeln äußern möchte. Ich gehe mit Ihnen vollkommen konform, dass es die unbestrittene Aufgabe eines Zuchtvereines ist, die die Rasse belastenden Erbkrankheiten sicher zu diagnostizieren und mit einem entsprechenden Zuchtlenkungsprogramm zu bekämpfen und letztendlich zu eliminieren. Im Juni 2006 der Club für Amerikanische Collies e.V. gegründet.

Neue Zuchtordnung für den Collie

Wir haben eine Zuchtordnung erlassen, die es sich zur Hauptaufgabe macht, die Gesundheit und Wesensstärke des Collies zu verbessern und die in Europa (leider) bisher einzigartig ist. Jeder Zuchthund muss vor seiner Verwendung einen Wesenstest bestehen und wird genetisch getestet auf MDR1, PRA, GCS und CEA-CH. Weiter muss eine klinische DOK-Untersuchung auf alle anderen erblichen Augenerkrankungen vorliegen.

Und Zuchtlenkung in zwei Stufen

Das alleine ist ja ganz schön und gut, aber die Tests sind nur die Basis, um die erbliche Belastung eines Zuchttieres festzustellen, BEVOR ich mit ihm züchte. Jetzt kommen unsere Zuchtlenkungsprogramme zur Anwendung, die ganz klare Richtlinien beinhalten, welche Hunde ich auf Grund ihrer evtl. erblichen Belastungen miteinander verpaaren darf, und welche NICHT. Als wir vor vier Jahren begonnen haben, starteten auch wir mit Zuchthunden, die von MDR1 betroffen waren und die z.T. milde CEA hatten, von der wir nichts wussten weil, die klinische DOK-Untersuchung sie für frei befunden hatte und der Gentest noch nicht erhältlich war. Unser Focus lag daher auf der MDR1 Erkrankung, die durch den Gentest der Uni Gießen endlich sicher diagnostiziert werden konnte. Der Anteil an vom MDR1 Defekt direkt betroffenen Zuchthunden lag damals bei ca. 60%. Die erste Stufe unseres Zuchtlenkungsprogramms sah vor, den Anteil von betroffenen Welpen auf unter 25% zu drücken. Vom MDR1 Defekt betroffene -/- Hunde durften nur noch mit genetisch freien +/+ Hunden verpaart werden, lediglich heterozygote +/- Hunde durften noch miteinander verpaart werden. ALLE Welpen eines Wurfes mussten genetisch auf MDR1 getestet werden. Wenn ein Züchter sich einen künftigen Zuchtanwärter auswählte, dann  wurden genetisch freie +/+ Hunde bevorzugt, betroffene -/- Hunde kamen kaum mehr in die Auswahl. In den folgenden drei Jahren vollzog sich altersbedingt unter den Zuchthunden des Vereins ein Generationenwechsel, die neue Generation der Zuchthunde war zum größten Teil genetisch frei vom MDR1 Defekt +/+, bzw. heterozygoter Träger, also selber nicht betroffen.

Es geht: Collies frei vom MDR1-Gendefekt!

Dann trat Stufe zwei des Zuchtlenkungsprogramms in Kraft und seitdem muss mindestens ein Zuchtpartner  genetisch frei +/+ von MDR1 sein, so dass im CfAC e.V. KEINE VOM MDR1 BETROFFENEN WELPEN MEHR GEBOREN WERDEN!  Ich schildere unsere Vorgehensweise so ausführlich um darzulegen, dass es sehr wohl möglich ist, eine Erkrankung mit einem einfach dominant-rezessiven Erbgang wie bei MDR1, PRA, GCS und CEA-CH innerhalb kürzester Zeit in den Griff zu bekommen und ausschließlich klinisch freie Welpen zu züchten.

Ohne Inzucht oder Linienzucht

Dabei mussten wir keineswegs auf Linienzucht oder gar Inzucht zurückgreifen, obwohl unsere Population im Vergleich zu den FCI-Hunden sehr klein ist. Es geht auch nicht darum, betroffene Hunde aus dem Zuchtgeschehen zu eliminieren, sondern sie verantwortungsvoll anzupaaren und so trotzdem ihre Qualitäten zu erhalten und den Genpool nicht einzuschränken. Inzwischen gibt es den erwähnten CEA-CH Gentest, der uns den realen Ist-Zustand der CEA-Belastung unserer Hunde erfassen lässt und der nun wiederum ein Zuchtlenkungsprogramm speziell für CEA zu Folge hat, das ähnlich dem zur Bekämpfung des MDR1 Defektes ist. Was PRA und GCS betrifft, so sind alle getesteten Hund bisher erblich unbelastet, was auch zu unbelasteten und gesunden Welpen führt.
Jedes Jahr werden bei uns im Club  mehr und mehr genetisch komplett unbelastete (sog. non-carrier) Welpen für ALLE vier Erkrankungen wie MDR1, CEA, PRA und GCS geboren, die in den nächsten Jahren unsere Bemühungen weiter voranbringen und die Zucht weiter verbessern werden. Züchten heißt veredeln und nicht vermehren. Es ist möglich! Wir praktizieren es täglich. Schade nur Herr Jung, dass Sie unsere Arbeit und unsere Erfolge unerwähnt ließen und sich gänzlich auf das Negativbeispiel der VDH-Vereine konzentriert hatten.

Mit freundlichen Grüßen

Stephanie Noelle

1. Vorsitzende CfAC e.V.

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Anmerkung CJ: Ich freue mich, dass es solche positiven Beispiele aus dem Zuchtgeschehen gibt. Es geht also! (Die Zwischenüberschriften im Text stammen von mir; die Fotos von Frau Noelle)

Freitag, 1. Oktober 2010

Zur Lage des Bolonka Zwetna

Ein Gastbeitrag von Carmen Engi

Bolonka-Zwetna-Züchter schießen wie Pilze aus dem Boden, ohne Ahnung von der Materie "Zucht" zu haben. Zuchtethik ist ein Fremdwort.

Auf Kleinanzeigenplattformen, wie z. B. DHD, tummeln sich Händler und Vermehrer, die Bolonkamixe oder bolonkaähnliche Welpen zu Dumpingpreisen anbieten. Hunde, die aus dem Ausland geholt werden, sind keine Seltenheit. Oftmals sind diese Tiere krank und in unserem Forum erfahren wir dann von den Schicksalen bzw. den Hintergründen. Welpen werden aus Mitleid gekauft, sozusagen gerettet, ohne dass man sich Gedanken darüber macht, dass man damit den Hundehandel unterstützt. Der Bolonka Zwetna ist noch keine in sich gefestigte Rasse, doch trotzdem wird schon munter gemixt und diese "Raritäten" dann für viel Geld verkauft.
Bolonka Zwetna Foto: Roland Altmann
Wie erklärt man einem Welpeninteressenten, dass der reguläre Preis für einen Welpen mit Papieren um die € 1.000,-- liegt, wenn im Internet massenhaft Welpen für weniger als die Hälfte angeboten werden? Den Spruch "Papiere brauche ich nicht, ich möchte einen Hund zum Knuddeln, die liegen sowieso nur im Schrank" hören wir so oft. Am Ende zählt der Euro. Wir versuchen, seriösen Züchtern eine Plattform zu bieten, damit Welpeninteressenten es einfacher haben, die Spreu vom Weizen zu trennen. Allerdings ist es leider auch so, dass es unter den Züchtern schwarze Schafe gibt. Wir sind da sehr streitbar und versuchen, diese herauszufiltern.

Der Bolonka mutiert zum Modehund, leider ist der Genpool relativ überschaubar. Inzucht, Inzestzucht und Linienzucht wurde und wird betrieben, Erbkrankheiten tauchen auf, die wohl damit im Zusammenhang stehen. Wir haben das in unserem Forum thematisiert; die Halterin eines schwer erkrankten Hundes ist Forumsmitglied und hat uns die Genehmigung gegeben, Fotos zu verwenden. Der "Dortmunder Appell" hat ebenfalls ihre Geschichte abgedruckt.

Unser Forum existiert seit drei Jahren, vor einem Monat sind wir nun mit dem Bolonka-Portal online gegangen, welches stetig ausgebaut wird. Wir versuchen darüber Welpeninteressenten zu erreichen, zu vermitteln, auf was VOR dem Welpenkauf zu achten ist. Wir sprechen Themen wie PL, Autoimmunerkrankungen usw. an, stellen Wurfmeldungen von in Vereinen organisierten Züchtern ein und hoffen, dass wir damit zumindest einigen Händlern und Vermehrern das Leben schwer machen und deren Absatz zurückgeht.
Bolonka Zwetna Foto: Roland Altmann
Der Bolonka Zwetna wird in der Dissidenz gezüchtet, da er vom VDH noch nicht anerkannt ist. Somit sind Züchter in diversen Vereinen organisiert. Leider ist es so, dass es in der Vergangenheit einige Deckrüden gab, die hoch frequentiert waren. Ein Deckrüde z. B. hat um die 600 Nachkommen produziert, von denen auch wieder jeweils Massen in die Zucht gegangen sind. Darüber berichten wir und versuchen, auch die Züchter zu sensibilisieren. Sie haben es in der Hand, welchen Deckrüden sie für ihre Hündin auswählen.

Wir haben folgendes vorgeschlagen:
Wäre es denn nicht möglich, dass der Verein, der die AT´s für die Welpen ausstellt, automatisch dem Verein, dem der Deckrüdenbesitzer angeschlossen ist, mitteilt, dass der Rüde gedeckt hat und Vater von X Welpen wurde? So hätte der "Deckrüdenverein" eine Übersicht der erfolgten Deckakte pro Jahr und könnte diese statistisch festhalten und auswerten. Und JEDER Verein müsste eine Begrenzung der Deckakte pro Rüden in seiner Zuchtordnung stehen haben.
Freiwillige Selbstkontrolle gut und schön, aber ob sich alle daran halten? Und letztlich wäre es dann wieder so, dass jeder Züchter in seinem stillen Kämmerlein das tut, was er für gut und richtig hält und im Sinne der Gesunderhaltung einer Rasse sollten alle Züchter an einem Strang ziehen und nötige Konsequenzen und seien diese eine feste Vorgabe der jeweiligen Vereine, akzeptieren!
Bolonka Zwetna und Rhodesian Ridgeback Foto: Roland Altmann
Unser Forum ist vereinsunabhängig und steht nicht unter der Leitung von Züchtern. Somit ist einseitige Information ausgeschlossen. Es ist noch ein langer Weg, aber es lohnt sich. Wir sind übrigens keine Züchter, sondern reine Liebhaber, haben einen Bolonka-Zwetna und einen Rhodesian Ridgeback und sind damit glücklich. Schön ist es, wenn man liest, dass wieder jemand Abstand vom Kauf eines Billigwelpen genommen hat. Dafür lohnt sich die Arbeit.

Ich hoffe, ich konnte Ihnen einen kleinen Einblick geben und bedanke mich für Ihr positives Feedback. Sollten sie noch Fragen haben, werde ich gerne versuchen, diese zu beantworten.
 
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