Wenn man genauer hinschaut ist das Ganze alles andere als süß. Und es ist auch alles andere als tierschutzgerecht oder gar verantwortungsbewusst gegenüber dem Wohl der Hunde. Einen Großhund wie die Deutsche Dogge artgerecht zu halten, muss nicht nur gefühlt vielmehr auch gekonnt werden - vom Hundeverstand und vom Geldbeutel wie auch den Lebensverhältnissen her. Wer kann heute schon - selbst bei bestem Willen - in unserer, die Hunde so extrem reglementierenden Gesellschaft eine Deutsche Dogge artgerecht halten?
- Ist es "kontrollierte Zucht" (O-Ton VDH), 27 Welpen auf einen Schlag zu produzieren?
- Wie sollen 27 Hunde aus 2 Würfen ordentlich sozialisiert werden - gerade bei später so kräftigen Hunden wie Doggen eine elementare Voraussetzung für ein erträgliches Leben?
- Wo sollen denn die 27 geeigneten Halter herkommen?
- Was hat ein solches "Zucht"gebaren mit Liebe oder auch nur Respekt vor den Hunden zu tun?
Eine Deutsche Dogge braucht mehr Kompetenz als Cavalier, Bully &Co |
Heute 27 süße, kleine Welpen, die in den Medien unhinterfragt zur Schau getragen werden - in 18 Monaten 27 ein Meter große und überaus starke Kandidaten fürs Tierheim? Hauptsache der "Züchter" hat sein Konto gefüllt, nach mir die Sintflut, da können sich dann die Nothundeleute drum kümmern. Wir werden in 18 Monaten beim DDC und bei der Hobby-Produzentin nach dem Verbleib der 27 Hunde fragen. Ich hoffe, Stern-TV und die anderen Medien, die heute diese Würfe noch unhinterfragt beklatschen, tun das auch.
Meine Meinung: Ein trauriges Beispiel für verantwortungsloses und tierschutzrelevantes Vermehren.
Meine Meinung: Die in letzter Zeit verbreitete Unsitte der Mehrfachwürfe mag zwar gut für den Profit der (kommerziellen) "Züchter" sein, sollte aber in einem seriösen Zuchtverein (in der Regel) verboten sein. Jeder Wurf erfordert die volle Sorgfalt und Aufmerksamkeit eines wirklich seine Hunderasse liebenden Züchters. Jeder Züchter weiß wie anspruchsvoll es ist, jeden einzelnen Welpen eines Wurfs ordentlich zu solzialisieren.
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Text: Christoph Jung Foto: Claudia Fuhrmann