Freitag, 7. August 2020

Hunde erschnüffeln Covid-19 - zuverlässiger als jeder Test

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chon sehr früh gab es ernst zunehmende Hinweise, dass Hunde das Virus Covid-19 (Coronavirus SARS-CoV-2) erschnüffeln können. Inzwischen liegen zwei wissenschaftliche Studien vor (s.u.), die das belegen. Und zwar sehr eindrucksvoll: Eine Studie aus Paris und eine aus Hannover. Sie belegen, dass Hunde das Virus mit extrem hoher Präzision und Sicherheit in der Region um 90% erkennen können. 

Das sind weit bessere Werte als die industriellen Tests. Zudem sind sie wesentlich billiger und schneller. 

Fragt sich, warum sie nicht massiv eingesetzt werden? Doch kommen wir erst einmal zu den Ergebnissen. "Ein Forscherteam unter der Leitung der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) veröffentlichte heute in Zusammenarbeit mit der Bundeswehr, der Medizinischen Hochschule Hannover und dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf im Fachmagazin BMC Infectious Diseases eine Studie über Hunde, die mit dem SARS-CoV-2-Virus infizierte Menschen erschnüffeln können. Die Hunde mussten lediglich eine Woche trainiert werden, um zwischen Proben von SARS-CoV-2-infizierten Patienten und nicht infizierten Kontrollen zu unterscheiden. Die Methode könnte in öffentlichen Bereichen wie Flughäfen, bei Sportveranstaltungen, an Grenzen oder anderen Massenveranstaltungen als Ergänzung zu Laboruntersuchungen eingesetzt werden, um eine weitere Verbreitung des Virus oder Ausbrüche zu verhindern." So heißt es in der Erklärung der TiHo Hannover vom 27.Juli 2020

Besser als jeder Test der Pharmakonzerne: Sensitivität von 83% und Spezifität von 96%

Extrem beachtlich ist die Präzision, mit der exakt das SARS-CoV-2-Virus identifiziert wurde. Die Hunde konnten zwischen Proben infizierter (positiver) und nicht infizierter (negativer) Individuen mit einer durchschnittlichen Sensitivität von 83 Prozent und einer Spezifität von 96 Prozent unterscheiden. Die Sensitivität benennt die Erkennung positiver Proben. Die Spezifität die Erkennung der negativen Kontrollproben. So wird weiter berichtet. In den Test kamen über 1000 Proben.

Covid-19-Spürhund; Foto TiHo Hannover
Covid-19 Spürhund - Foto: TiHo Hannover
Nach nur einer Woche Training

Sicher, die Hunde, die in der Studie eingesetzt wurden, waren bereits ausgebildete Spürhunde. Doch finde ich es höchst eindrucksvoll, dass die Hunde nach nur einer Woche soweit kamen. Sie sind dann schon einsatzbereit. Und das mit der hohen Leistungsfähigkeit.

Warum werden Hunde nicht breit eingesetzt?

Bemerkenswert ist auch, dass Massenmedien, Behörden und Regierungen dieses Angebot der Hunde weitgehend ignorieren. Ginge es schlicht um den Schutz der Bevölkerung vor dem Virus, müssten doch schnellstens soviele Hunde wie möglich zum Einsatz kommen. Gerade an Plätzen wie den Flughäfen und Grenzen, jetzt in der Urlaubszeit, könnten diese Hunde - wie von den Wissenschaftler vorgeschlagen - breit zum Einsatz können und eine Verbreitung des Virus wirkungsvoll verhindern helfen. Oder solche Hunde im Altenheim. Ein Besuch am Tag und ein zuverlässiges Frühwarnsystem wäre installiert, das diesen Menschen ein menschenwürdiges Leben zurück geben könnte. Und das sind nur zwei oder drei Beispiele.

Ein Kommentar von Christoph Jung


Die 2 Studien:

Dominique Grandjean et al. Scent dog identification of samples from COVID-19 patients – a pilot study, 2020 doi: https://doi.org/10.1101/2020.06.03.132134
https://www.biorxiv.org/content/10.1101/2020.06.03.132134v1

Jendrny et al. (2020): Scent dog identification of samples from COVID-19 patients – a pilotstudy, BMC Infectious Diseases, https://doi.org/10.1186/s12879-020-05281-3
https://bmcinfectdis.biomedcentral.com/articles/10.1186/s12879-020-05281-3





 
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