Der Hund hat viel in die Freundschaft mit uns Menschen investiert, unser bester Freund.
Und es gibt viele Versionen, wie es begann. Die mit dem Wolfswelpen, der, in der steinzeitlichen Siedlung großgezogen, zum Urvater aller Hunde wurde, diese Version ist eher unwahrscheinlich. Es könnte gut sein, dass sich einige Wolfsrudel über lange Jahre hinweg angewöhnten, sich in der Nähe der Menschen aufzuhalten, mit ihnen zu wandern und in den ersten steinzeitlichen Siedlungen schließlich zu halbzahmen Paria-Hunden wurden. Aber dazu später einmal mehr. Jedenfalls kann man davon ausgehen, dass die erste Phase der Freundschaft von beiden Seiten freiwillig erfolgte.
Der Hund domestizierte auch ein bisschen den Menschen
Beide profitierten von dieser Freundschaft. Der australische Zoologie Professor Colin P. Groves vertritt die These, dass der Mensch den Hund aber auch der Hund den Menschen domestizierte. Er meint, dass die Evolution des Menschen maßgeblich durch den Hund beschleunigt wurde. Unstrittig ist sicherlich, dass Hunde über viele Jahrtausende als Schweizer Messer dem Menschen dienten und manche Kulturen ohne Hunde nicht hätten existieren können.
Diese enge und vielseitige Zusammenarbeit Mensch - Hund formte ganz besondere Fähigkeiten des Hundes. Die Spitzenleistungen eines Hundes sind in fast allen Bereichen höher als die des Wolfes - aber nie die eines einzelnen Hundes, lediglich die einer auf diese jeweilige Leistung spezialisierten Rasse. So konnte sich der Mensch Resourcen der Natur erschließen, die er ohne den Hund nicht hätte nutzen können.
Der Hund hat in dieser Zusammenarbeit auch einzigartige Fähigkeiten in der Kommunikation mit dem Menschen entwickelt. Kein Tier versteht den Menschen besser als der Hund!
Kein Tier musste auch so viel aufgeben, um es dem Menschen recht zu machen. Das nicht nur in der Vergangenheit.
Heute brüsten sich die Menschen in Mitteleuropa ob ihres Tierschutzes. Doch gerade bei unserem angeblich besten Freund spielt der Tierschutz weniger denn je eine Rolle, allenfalls oberflächlich. Man zeigt gerne mit dem Finger nach Rumänien oder China, aber in den Spiegel schaut man nicht.
So treibt weiterhin Engzucht unkontrolliert ihr Unwesen. Erbkrankheiten sind nur eine der schlimmen Folgen. Hunde dürfen sich fast nie den Sexualpartner auswählen. Nicht selten wird gar künstlich befruchtet, selbst wenn der Rüde in der Nähe steht. Übertypisierte, extremgezüchtete Exemplare werden weiterhin auf den offiziellen VDH/FCI-Ausstellungen zu Champions gekürt.
Hunde haben es zudem in manchen Gegenden nicht besser als Hühner in Käfighaltung. Oft sind es gerade solche Politiker, die sich - mit recht - Sorgen um freilaufende Hühner machen, die dann aber in brutaler und tierquälerischer Weise unseren Hunden jegliche natürliche Verhaltensweise vorenthalten. In Städten wie Hamburg gibt es heute kaum mehr Luft zum Atmen für unsere Hunde.
Der Hund ist bestenfalls noch willkommen als Wirtschaftsfaktor von 5 Mrd. Euro p.a. allein in Deutschland. Ansonsten will man sich dieses Lebewesens am liebsten entledigen.
Es ist eine der schlechten Eigenschaften des Menschen, sich der Natur nach Belieben bedienen zu wollen. Der Hund, der den Menschen Jahrtausende treu begleitete, der einen nicht unwesentlichen Beitrag zu seiner Entwicklung leistete, ein Tier, das Teil unserer Geschichte und Kultur ist, soll in den Augen nicht weniger Politker heute am besten entsorgt werden.
Der Hund hat besseres verdient.
Mit einem besten Freund geht man gut um, für einen besten Freund tut man fast alles. Man legt wert darauf, dass es einem besten Freund gut geht.
Eine Menschheit, die keinen Platz mehr für unsere Hunde hat, ist eine Menschheit für die die Natur in absehbarer Zeit auch keinen Platz mehr haben wird.