Fakt ist, dass Rasselisten überhaupt nichts bringen. Wenn man gegen die Gefahr gefährlicher Hunde vorgehen will, muss man sich zuerst an deren Halter wenden. Regelmäßig sind es alleine die Halter, die Hunde nicht an die Leine nehmen oder gar aggressiv gegen Menschen machen und daher zur Verantwortung gezogen werden müssten. Aber während die Hunde nicht selten mit dem Tode bestraft werden, gehen deren nicht selten vielfach vorbestraften Halter ein weiteres mal defacto straffrei aus.
Das Hundemagazin WUFF berichtet online:
"Anlässlich der bevorstehenden Volksbefragung in Wien vom 11.-13. Februar steigen Wiens Hundehalter auf die Barrikaden und zeigen untereinander eine noch nie da gewesene Solidarität. ...
Durch diese geplante Rassendiskriminierung der Stadt Wien werden in Wirklichkeit nicht die Hunde, sondern deren Halter diskriminiert – und es entsteht bei den Hundehaltern eine Art Zweiklassengesellschaft. Die Guten und die Bösen. Wobei die tatsächlichen schwarzen Schafe unter den Hundehaltern durch diesen geplanten Hundeführschein nicht herausgefiltert werden können, sondern im Gegenteil, ihr Verhalten durch den Hundeführschein noch legitimiert wird... "
Wir rufen zur Solidarität mit den österreichischen Hundefreunden auf.
Erst 2008 hatte die niederländische Regierung das Pitbull-Gesetz (Regeling Agressieve Dieren) zu Fall gebracht. 1056 Hunde waren getötet worden, ohne jegliche individuelle "Schuld", lediglich augrund einer vermuteten äusserlichen Rassezugehörigkeit. Zugleich hatte eine Kommission die völlige Wirkungslosigkeit dieser Vernichtungskampagne gegen Hunde nachgewiesen.
Auch der Koalitionsvertrag der neuen schleswig-holsteinischen Landesregierung stellt im Oktober 2009 fest: "...wollen die Bürgerinnen und Bürger vor verantwortungslosen Hundehaltern schützen. Die Rasseliste hat sich als nicht geeignet erwiesen und wird daher im Gefahrhundegesetz abgeschafft." (S.48)
Das Problem ist am anderen Ende der Leine.