Donnerstag, 21. Januar 2010

Schweiz - Offensive gegen Extremzucht

Mit einer Presseerklärung startet der Schweizer Tierschutz STS im Januar eine Offensive gegen Extremzucht und Qualzucht.
Der STS fordert, dass das bereits 2005 erlassene Verbot von Extremzuchten endlich in der Praxis vollzogen wird. Das Bundesamt für Veterinärwesen BVET setzte bisher darauf, dass die Züchter und Zuchtverbände selbst die entsprechenden Maßnahmen ergreifen, Extremzuchten verhindern und eine Gesundung der Zucht einleiten. Leider blieb es zumeist bei dieser Hoffnung.

Namentlich die Plattnasen werden weiter so gezüchtet, dass sie kaum Luft bekommen. Der BVET selbst hatte seinerzeit eine Untersuchung zur Atmung der brachyzephalen Rassen wie Mops, Pekinese, Bully oder Bulldog bei Prof.Arnold und Dr.Koch von der Uni Zürich in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse waren ernüchternd.




Da das Zuchtwesen offensichtlich nicht bereit und/oder in der Lage ist, zum Wohle der Hunde zu agieren, wird der BVET nun aufgefordert, aktiv vorzugehen.

Wir erwarten, dass das BVET aufgrund der vorhandenen Forschungsresultate und Expertenberichte möglichst bald konkrete Zuchtvorschriften technischer Art nach Artikel 29 der Tierschutzverordnung aufstellt, die es erlauben, belastete Zuchtlinien und Individuen gezielt von der Zucht auszuschliessen und die Heimtierzucht in normalere Bahnen zu lenken, hin zu nicht belasteten und gesunden Tieren”, fasst die Tierärztin Julika Fitzi-Rathgen die Forderungen des STS zusammen.

Beispielhaft wurde gegen einen Züchter einer Plattnasenrasse Strafanzeige gestellt.

Der STS betont auch, dass es nicht darum gehe, ganze Rasse zu verbieten. Gemeinsam mit dem Dortmunder Appell treten sie für eine Wende in der Hundezucht zum Wohle der Hunde ein.

Die Offensive des Schweizer Tierschutzes ist nach der Wende des britischen Kennel Club ein weiterer Baustein im Kampf gegen die institutionalisierte Tierquälerei in der heutigen Rassehundezucht.
 
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